Wir über uns

Der Echter Verlag in Geschichte und Gegenwart


Vor über 100 Jahren, am 25. Januar 1900, wurde die Echter Würzburg, Fränkische Gesellschaftsdruckerei und Verlag in das Handelsregister eingetragen. Ursprüngliches Ziel des Unternehmens war es, die seit 1868 bestehenden katholische Zeitung „Fränkisches Volksblatt“ herauszugeben. Trotz aller Probleme, die der Erste Weltkrieg mit sich brachte, konnte am 29. August 1915 der neue Sitz des expandierenden Unternehmens, das Echterhaus in der Juliuspromenade, eingeweiht werden. Zog das Fränkische Volksblatt während den Zeiten der Weimarer Republik noch gegen die liberalistische, sozialistische und kommunistische Presse zu Felde, musste es sich seit 1933 vehement gegen die neuen Machthaber erwehren, was letztlich dazu führte, dass Echter seit spätestens Januar 1938 keinen Einfluss mehr auf die Zeitung hatte. Am 28. August 1942 wurde schließlich das vorläufige Ende des Buchverlages eingeleitet. Bezug nehmend auf das Buch „Kaiserkrönung im Abendland“ warf man dem Verlag vor, es entgegen der ausdrücklichen Ablehnung des Papierantrags ohne Papiergenehmigung gedruckt zu haben. Folge war die Schließung des Verlages und der Druckerei.

Noch bevor an dem im Krieg völlig zerstörten Echterhaus das erste Richtfest gefeiert wurde, erhielt der Echter Verlag am 10. Januar 1946 von der amerikanischen Militärregierung wieder eine Lizenz, um verlegerisch tätig zu sein. Bereits 1947 erschien mit der „Echter Bibel“ eine Kommentarreihe, die bis heute unter Fachleuten einen ausgezeichneten Ruf genießt. Sie wurde 1975 mit der „Neuen Echter Bibel“ fortgeführt. Mit Adalbert Seipolt kam Ende der fünfziger Jahre ein Erfolgsautor zum Echter Verlag, dessen humorvolle Erzählungen bis heute eine Gesamtauflage von über einer Million verkaufter Exemplare erreichten. Doch auch andere hochkarätige Autoren konnten gewonnen werden. Den Bereich der Kunst-Editionen bereicherte Monsignore Klaus Mayer. Als persönlicher Freund Marc Chagalls brachte er ab 1978 seine Bücher über die Chagall-Fenster in St. Stephan in Mainz ein. Darüber hinaus schuf sich Echter auch einen Ruf als bedeutender Verlag für Regionalliteratur.

Da die innerstädtischen Räumlichkeiten und Zufahrtswege den Ansprüchen einer modernen, expandierenden Druckerei nicht mehr entsprachen, wurde 1993 der Grundstein für ein neues Druckzentrum am Heuchelhof gelegt, das am 1. Juni 1995 durch Diözesanbischof Paul-Werner Scheele eingeweiht wurde. Im Januar 1996 folgte der Verlag der Druckerei in den Neubau. Das Echterhaus in der Juliuspromenade, seit 1915 Sitz des Unternehmens, wurde verkauft und ist nach seinem Umbau heute eine moderne Einkaufspassage, in der auch der Verlag bis Ende 2020 eine Verkaufsstelle betrieb. Seit Oktober 1999 wurde das Druckgeschäft an eine eigenständige GmbH abgegeben, an die Firmengruppe Appl in Wemding.

Seit 12. April 2001 ist der Echter Verlag wieder in seinen ursprünglichen Stammsitz, das Echterhaus, zurückgekehrt und unter der Anschrift „Dominikanerplatz 8, 97070 Würzburg“ erreichbar.

In den schweren Zeiten des Dritten Reiches hatte Bischof Matthias Ehrenfried erklärt, dass die Kirche auf die Presse, das moderne Seelsorgemittel, nicht verzichten könne. Heute ist das gedruckte Wort vielleicht nicht mehr das modernste, aber wohl immer noch das nachhaltigste Kommunikationsmittel, das zu pflegen der Echter Verlag auch künftig als seine Aufgabe sieht.

Neben dem „Gotteslob“ für die Diözese Würzburg, den wissenschaftlich-theologischen Reihen und seinen theologischen Fachzeitschriften konzentriert sich der Echter Verlag heute auf die Verbreitung des religiösen Buches und die Pflege der Literatur zu Themen aus dem fränkischen Raum. In der Theologie führt der Verlag namhafte Autoren und renommierte Reihen wie „Angewandte Pastoralforschung“, „Erfurter theologische Studien und Schriften“, „Forschung zur Bibel“ oder „Studien zur Theologie und Praxis der Seelsorge“ in seinem Programm. Begleitet werden diese von Fachzeitschriften wie „Geist & Leben“ oder „Lebendige Seelsorge“. Antwort auf die Frage vieler Menschen nach spiritueller Erfüllung geben u.a. Reihen wie die im März 2004 gestarteten „Ignatianischen Impulse“ oder die „Franziskanischen Akzente“, aber auch zahlreiche Einzelpublikationen.

 
 
 
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