Solarisierung im Amosbuch?

Solarisierung im Amosbuch?
Solarisierung im Amosbuch?

Eine neuere Deutung der fünften Amosvision (Am 9,1–4) und das Problem des religionsgeschichtlichen Vergleichs

In den vergangenen Jahren gab es verschiedene Deutungen der fünften Amosvision. Dabei wurde auch der Versuch unternommen, solare Züge im Gottesbild von Am 9,1–4 nachzuweisen. Die vorliegende Untersuchung geht dieser These nach, befragt auch weitere Texte des Amosbuches nach solaren Prägungen und reflektiert dabei Chancen und Grenzen des religionsgeschichtlichen Vergleichs. Am Ende ergibt sich, dass weder in Am 9,1–4 noch in Texten des Amosbuches, die mit solarer Motivik arbeiten, Aspekte altorientalischer Sonnentheologien auf JHWH übertragen wurden. Vielmehr zeigen die Texte das Bild eines in Schöpfung und Geschichte wirkenden Richtergottes, dessen Zugriff sich niemand entziehen kann und der die Möglichkeit hat, als souveräner Herr über den Kosmos je und je in die natürliche Ordnung einzugreifen. Zugleich erweist sich einmal mehr, dass Am 9,1–4 zu den wenigen Texten gehört, die aus dem Umfeld des Heiligtums von Bethel stammen und dessen Tempelkonzeption nachzeichnen.


98 Seiten
15,3 x 23,3 cm. Broschur
€ 29,00 (D) / € 29,90 (A)
ISBN 978-3-429-05868-5

Das eBook finden Sie in unserem Online-Shop als PDF:
ISBN 978-3-429-05259-1 / € 24,99 (PDF)

Reihe „Forschung zur Bibel“, herausgegeben von Georg Fischer und Thomas Söding, Band 142

1. Auflage 2023

Riede, Peter

Peter Riede, geb. 1960, Studium der Ev. Theologie in Tübingen, Bern und Heidelberg, Promotion 1998, Habilitation 2005 in Tübingen; derzeit Außerplanmäßiger Professor für Altes Testament in Tübingen und Lehrtätigkeiten in Stuttgart-Hohenheim.

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